Feng Shui - Dachverband Feng Shui & Baubiologie

Feng Shui – altes Wissen für unsere neue Zeit

Feng Shui ist eine Jahrtausende alte Harmonie- und Weisheitslehre. Sie entstand einst aus Naturbeobachtungen, denn für die damals lebenden Menschen war es lebensnotwendig, die zyklischen Abläufe der Natur zu kennen und mit ihnen zu leben.
So war es entscheidend für das Fortbestehen der Sippe, ob man rechtzeitig vor dem Winter genügend Vorräte anlegte und die Behausungen, welcher Art sie auch immer waren, winterfest gemacht hatte.
Neben diesem ganz alltäglichen Ansatz entwickelte sich daraus eine komplexe Philosophie. Den Weisen der Vorzeit ging es nun nicht mehr nur um die offensichtlich für alle sichtbaren Erscheinungen, sondern deren Ursachen, die diese hervorbringen.

Und so entstand aus der reinen Naturbeobachtung, die immer mehr zum Allgemeingut wurde, eine Naturwahrnehmung, die unsichtbare Energien nicht nur in die Betrachtung mit einbezog, sondern diese auch als eigentliche Quelle der äußeren Welt sah. Also beobachtete man die Natur, auch mit dem Ziel, die hinter den Dingen wirkenden Kräfte zu erkennen. Um diesen Ansatz zu verstehen, muss man wissen, dass in der Welt des Feng Shui alle Erscheinungen der sichtbaren und unsichtbaren Welt von der Lebensenergie, dem „Chi“, durchdrungen sind. Ziel des Feng Shui ist es, diese Energie so zu lenken, dass sie den Menschen in seinem Umfeld, seinem Tun stärkt.

Das alles ist uns im Kern nicht fremd, jedoch sind wir gewohnt, zumeist nur die offensichtlichen, direkt wahrnehmbaren Faktoren in unsere Analyse mit ein zu beziehen. So schauen wir uns, suchen wir ein neues Heim, natürlich die Umgebung genau an, betrachten die Lage des Hauses und dessen Grundrissaufteilung. Das aber war es schon. Feng Shui aber geht weit darüber hinaus. Es wird nicht nur der aktuelle Ist-Zustand betrachtet, sondern auch die Wirkungen, die dieser auf die Bewohner haben wird.

Der Mensch ist fortwährend vielfältigen Einflüssen ausgesetzt, er lebt zwischen zwei enormen Kraftfeldern, zwischen Himmel und Erde.
Feng Shui strebt danach, diese Kräfte und ihre Einflüsse auf unser Leben zu verstehen. Hat man ihre Gesetzmäßigkeiten erkannt, können diese Energien für das tägliche Leben genutzt werden. Dann sind wir Harmonie, im Fluss mit unserer Umgebung.

Feng Shui – Wind und Wasser

Wörtlich übersetzt bedeutet Feng Shui: Wind und Wasser. Es beschreibt Naturkräfte, die das Leben der Menschen entscheidend beeinflussen. Die Entstehung der Bezeichnung Wind und Wasser lässt sich auf zwei Ebenen erklären:

– Die Menschen, die sich in China ansiedelten, hatten ganz konkret mit den Auswirkungen der Naturphänomene Wind und Wasser zu tun. Im relativ flachen Norden Chinas war es der Wind, der sich zu massiven Stürmen aufbaute, im Süden waren es die Flüsse, die zu Überschwemmungen führen konnten. Beides bedrohte die Existenz der Menschen und musste bei der Lageplanung der Häuser berücksichtigt werden.

– Auf einer allumfassenden Ebene sind es der Wind und das Wasser, die den Wetterzyklus maßgeblich bestimmen. Schauen wir uns die nebenstehende Abbildung an, so wird der sich selbst regulierende Zyklus von Wind und Wasser deutlich. Und – auch wenn die Sonne einen solch umfassenden Einfluss auf unser Leben hat – vor diesem Hintergrund ist sie die Wärmequelle, die die stetige Wandlung von Wasser und Wind ermöglicht. Auf einer philosophischen Ebene stehen Wind und Wasser auch für die immerwährende Verbindung von Himmel und Erde.

Unterschiedliche Feng Shui-Ansätze

Wenn auch Sie sich schon mit Feng Shui beschäftigt haben, wird Ihnen aufgefallen sein, dass es eine Fülle von Ansätzen und Methoden gibt, die sich teilweise widersprechen oder sogar ganz ausschließen. Wie ist das möglich und was ist der Grund dafür? Auf diese Frage möchten wir nun an dieser Stelle kurz eingehen.

Die Entstehung von Feng Shui-Formeln

Feng Shui entstand also aus der Naturbeobachtung und beruht im Kern auf den Schöpfungsgesetzen der Natur. Nehmen wir jetzt einmal an, ein Feng Shui-Praktizierender im alten China hat die Natur in seiner Umgebung beobachtet und dabei festgestellt, dass es nachteilig ist, die Türen nach Westen auszurichten, weil durch die undichten Türen immer Sand in die Behausungen weht (Zur Erklärung: Im Westen des Reiches der Mitte liegt die Wüste Gobi). Dies entspricht seinen Beobachtungen, die er nun als Feng Shui-Empfehlungen weitergibt. „Baut eure Häuser so, dass sie nicht in den Westen schauen.“ So weit, so gut. In der nächsten Generation nun übernimmt ein anderer Feng Shui-Meister diese Wahrheit (bezogen auf seinen Ort!), benennt sie aber anders. Vielleicht so: „Aus dem Westen kommt die Dürre. Deshalb richtet eure Türen nicht gen Westen aus!“ Später wird diese Beobachtung in etwa so benannt: „Der Westen ist die Todesrichtung, deshalb darf ein Haus nicht in diese Richtung zeigen.“ Und so weiter und so fort. Das heißt, Feng Shui wurde natürlich je nach Ort und Feng Shui-Meister unterschiedlich wahrgenommen und entsprechend individuell interpretiert.

Das Problem des klassischen und traditionellen Feng Shui liegt nun genau darin, dass diese Methoden ins Heute übernommen werden und als Standardaussagen vielerorts weiterhin Bestand haben. Und das auch, wenn – um bei unserem Beispiel zu bleiben – im Westen, sagen wir von Gelsenkirchen, bekanntlich keine Wüste Gobi liegt, die Sand in die Häuser wehen könnte.
Nach diesem Muster und vor diesem Hintergrund sind viele Feng Shui-Aussagen, Formeln und Methoden zu verstehen, die sich bis heute hin gehalten haben und unsinnigerweise immer noch gelehrt und angewandt werden.

Das Grundlegende betrachten

Der Kern und Schlüssel zum wirkungsvollen und sinnvollen Feng Shui liegt darin, das wirklich Grundlegende zu betrachten. Im Bereich der Naturbeobachtungen hieße das: Was sind die allgemeinen Qualitäten, die mit den Himmelsrichtungen verbunden sind und wie wirkt sich die Lage und Ausrichtung auf die Menschen aus?

Erst auf dieser Grundlage werden ortsspezifische Faktoren betrachtet, wie zum Beispiel: In welcher Richtung ist der Energiefluss blockiert (z. B. durch dicht stehende Nachbarhäuser)? Oder: Welcher Bereich im Haus steht unter dem Einfluss der Chemiefabrik, die – fengshuiistisch gesprochen – schlechten Atem ausstößt? Im Fazit heißt das, der Feng Shui-Berater von heute muss Prioritäten erkennen und wissen, ob und wann welche Formeln Sinn machen. Um dies zu können, ist es wichtig, die Entstehungsgesichte der Methoden zu kennen und auch vor welchem Hintergrund sie entstanden sind. Die allgemeinen, teilweise heute noch üblichen Thesen der Richtungsschule können nicht fraglos übernommen werden. Sie haben einen Hintergrund, der in China gewachsen ist!

Feng Shui heute

In neuerer Zeit, in der es dann natürlich nicht mehr um das pure Überleben geht, hat Feng Shui eine andere Bedeutung erlangt. Es gibt uns Mittel und Wege an die Hand, unser Lebensumfeld so zu gestalten, das es uns in der individuellen Entwicklung fördert.

Denn was macht die Faszination von Feng Shui aus? Jeder weiß: Die Art wie wir uns einrichten ist Ausdruck unserer Persönlichkeit. Doch wie wir unsere Umgebung beeinflussen, so beeinflusst sie umgekehrt auch uns. Was also liegt näher, als unser Wohn- und Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass es uns in konkreten Situationen, bei bestimmten Lebenswünschen fördert. Normalerweise messen wir Formen, Farben oder Materialien wenig Bedeutung bei. Inzwischen aber gibt es physikalisch beweisbare Zusammenhänge zwischen der Form eines Raumes und seiner Ausstrahlung.

Feng Shui kann also Antworten geben auf Fragen wie:

Wie gelingt es, über gezielte Raumgestaltung schulische Leistungen messbar zu fördern; wo und wie baue ich meine Firma auf, um erfolgreich am Markt zu agieren; warum und wie bringe ich Farbe in Krankenhäuser und Altenstätten. Es wird deutlich, dass Feng Shui auch bei uns in Europa durchaus sinnvoll ist. Vorraussetzung dafür ist, dass der wahre Kern, der auf den Schöpfungsgesetzen der Natur beruht, erfasst und betrachtet wird. Sobald aber Patentrezepte an seine Stelle treten, entfernen wir uns von diesem Kern und arbeiten mit Methoden und Mitteln, die vor einem anderen Hintergrund entstanden sind. Dies wird – so hat es unsere Praxisarbeit immer wieder gezeigt – neue Disharmonien erzeugen.

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